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7 auf einen Streich * FS KulturGenuss als Powertour


Tour-Beschreibung Tourismus-Zentrale Fränkische Schweiz >> www.fraenkische-schweiz.com/de/touren/detail/~

Tour-Bilder-Link komoot >> www.komoot.de/tour/209113627



 

Der leichte Trailrucksack mit Minischlafsack (für alle Fälle;), Wasser, einigen beschmierten Broten, Quark, Powerriegeln u.a. vollgestopft (und mit 5 Kilo nun doch nicht mehr soo leicht;( ging´s quasi ab der Haustür gleich bergauf ... am Muggendorfer Schulberg nach einer Minute der erste Stopp - Bayerisches Fernsehen interviewt just in dem Moment einen Neu-Muggendorfer und Erfinder eines "gebürgsgängigen" Kettenstuhls für gehbehinderte Wanderfreunde! Nach kurzem Zögern traut sich der 100K-Ultrahiker in spe vorbei, was aber nur halb gelingt ... halb vorbei gemogelt wird er von der BR-Moderatorin gefragt, ob er nicht eine Testfahrt machen wolle, was der 100K-Mann in Anbetracht der vor ihm liegenden 99,9 K freundlich ablehnt (eine Chance für eine Fernsehkarriere verspielt?;(


Der weitere Anstieg ist zwar bestens bekannt, trotzdem machen sich die Oberschenkel schon nach wenigen weiteren Minuten unangenehm bemerkbar - vielleicht das Ganze doch verschieben? Dieses Jahr gibt´s aber wohl keine zweite Chance mehr - also auf geht´s!!

Der höchste Punkt am Hohlen Berg ist erreicht - es geht aber nicht direkt weiter in´s Tal der Wiesent auf der anderen Gebürgsseite, sondern gleich wieder hinunter, um ja kein Highlight des Muggendorfer Gebürgs zu verpassen - die kleine Schleife über Quackenschloss und Adlerstein muss sein! Engelhardsberg und Riesenburg sind dann "natürlich" auf dem Weg - und dann endlich mal entspanntes, aber flottes Einwalken an der Wiesent entlang bis Waischenfeld - doch halt, zuvor ist da ja noch die Burg Rabeneck, der zu Liebe wir selbstverständlich einen Abstecher hoch machen:-)


In Waischenfeld ist der nördlichste Punkt der Rundtour erreicht (erstes motivierendes Teilziel also:), dem Track folgt der 100K-Mann bis zur letzten Spitzkehre - ja keinen Meter zu früh auf die neue Richtung einschwenken und abkürzen - Gott sei Dank!! Genau in der Spitzkehre hört man das lustige Pätschern eines Brunnens, wo nicht mal das übliche Schildchen "Kein Trinkwasser" zu sehen ist => also die Flaschen gleich mal aufgefüllt! :-)

Die bis dato gute Markierung wird hier etwas spärlicher bzw. zweideutiger, im Zweifel wird dem "Dakl" (dem treuen alten Garmin Dakota) geglaubt - zu Recht. Über die einsame Jurahöhe irgendwo im Nirgendwo zwischen Wiesent- und Ailsbachtal geht es im angenehmen Abendlicht (einige graue Wolken haben sich wieder verzogen) zügig zu Burg Rabenstein, weiter auf verwinkelten Pfaden vorbei an der Sophienhöhle hinunter in´s Ailsbachtal, auf der anderen Seite flußabwärts grob Richtung Süden im letzten Tageslicht - die Trails sind dem 100K-Mann aber gut bekannt und purer Genuß! Das Schneiderloch ist als Übernachtungsmöglichkeit schon von Kletterern belegt - mit Klampfe genießen die bereits die heimelige Abendstimmung, der 100K-Mann muss aber weiter, viel weiter ... :-(


Am Rennerfelsen muss ein Garderobenwechsel vorgenommen werden - es ist Zeit für lange Strümpfe (passen perfekt zur kurzen Berghose) und etwas Langärmeliges über das Neideck1000 Shirt - und schon mal die Stirnlampe aus den Tiefen des 12L-Trailrucksacks rauskramen. Bestens equipped geht´s so gleich weiter nach Oberailsfeld, vorbei -mit kurzem Gruß- an einer gemütlichen Runde mit Feuerstelle direkt am Haus (so kann man einen lauen Sommerabend natürlich auch verbringen;-)

Die Route hat der 100K-Mann vorher nicht genau studiert - die Eckdaten Waischenfeld - Betzenstein - Egloffstein - EBS sind klar, alles was unterwegs kommt sind Kleinigkeiten bzw. Überraschungen. Eine erste -angenehme- Überraschung ist, dass der Weg nicht weiter im -dunklen (und ungemütlichen Tal) verläuft, sondern nach Oberailsfeld die Höhe zur Weißen Marter erklimmt - gut bekanntes und v.a. auch am späteren Abend noch ausreichend helles Terrain - die Stirnlampe kann warten. Erst auf der leichten und somit auch bei Dunkelheit gut zu gehenden Strecke vorbei am Schweigelberg nach Behringersmühle ist dann das Kunstlicht nötig - um 23 Uhr ist´s dann doch auch im Juni Nacht in diesen Breitengraden (da war´s diesbezüglich seinerzeit am nördlichen Ural besser;) Irgendwann strahlt dann auch die beleuchtete Burg als kleiner Punkt mitten am schwarzen Himmel - jetzt mental stark bleiben und nicht nach rechts abschwenken und die paar Kilometerchen an der Wiesent entlang gemütlich heim schlendern, um sich um Mitternacht ins Bettchen zu verkriechen!!! Der lieben Gattin hat der 100K-Mann schon vorsorglich um 23 Uhr per whatsapp eine gute Nacht gewünscht - und das Handy dann ausgeschaltet (komplett!)


Ohne Blick nach rechts wird ab Behringersmühle die gut bekannte Brückner-Anlage -nun aber erstmals bei Nacht- nach Gößweinstein erklommen - die großen Fragen des Lebens reduzieren sich spätestens ab jetzt auf einige wenige minimalistische, insbesondere: wo kann man leere Wasserflaschen wieder auffüllen?? In Gößweinstein gibt´s an der Basilika öffentliche Toiletten - ein guter Wasser-Verpflegungspunkt, allerdings am Tag! Ob die nachts zugesperrt sind? Diese Gedanken werden kurz darauf bedeutungsschwerer als der 100K-Mann feststellt, dass seine Route die berühmte Basilika rechts liegen lässt und am Höhenbad gleich links Richtung Tüchersfeld führt! Ein kurzer Gedankenblitz, trotzdem den Abstecher zur Basilika zu machen, wird schnell verworfen! Der mögliche Doppel-Frust  "Umweg und verschlossene Toiletten" wäre womöglich über die mentalen Kräfte des 100K-Mann gegangen - und die Tour hätte um Mitternacht im heimischen Bett in Muggendorf geendet!!?? Also gleich weiter nach Tüchersfeld - auf dem durch den Frankenweg-Lauf (jetzt -Trail;) bekannten Weg (nur eben leider ohne Wasser:-(


Die Gedanken kreisen im Prinzip nur noch um eine Frage (um nicht zu sagen Problem;): wo gibt´s um diese mitternächtliche Stunde Trinkwasser?? Am Campingplatz bei Tüchersfeld? Eine Kurz-Inspektion führt zu keinem Erfolg - heute vormittag war noch ein Schlüsselchen für Wasserhähne im Hosensack, jetzt nicht mehr - so hilft auch das Außenwaschbecken (ohne Hahn) nicht weiter! :-(

Also, weiter nach Pottenstein! Langsam kommt die Müdigkeit - der Nacht und der (leichten;) Erschöpfung und des Wasserfrusts! Ein kleiner Umknicker gibt dem 100K-Mann wieder einen -dringend nötigen- Adrenalinschub! Nichts passiert - weiter, immer weiter!


Pottenstein - unten hell, oben (Burg:) dunkel ... im Frankenweg-Lauf-Modus grade weiter, muss ja ins Klumpertal gehen!? Mit diesem Autopilot leider einen kleinen -offiziellen- Abstecher noch am Ortseingang verpasst - oberhalb der B470 wäre die Route verlaufen, mit ein paar Kreuzweg-Stationen (gemerkt hat das der 100K-Mann erst beim Track-Check daheim - das war zu spät zum Umkehren!), aber die paar Höhenmeter macht der 100K-Mann später locker wieder wett!

Der Pfad zur Teufelshöhle ganz schön finster - die B470 gleich daneben, aber auch finster (heut ist da keiner mehr unterwegs?!) Aber war da nicht noch ein -altes-Problem?? Ach ja - Wasser! Am Weg durch Pottenstein plätschern nur die Püttlach und der Weihersbach - kein Brunnen!? Nächster Halt - Teufelshöhle ... Toilettenanlage ... abgesperrt! Das wird heut Nacht wohl nichts mehr mit Wasser - naja, nachts ist´s ja auch nicht heiß... dann eben zur nächsten Frage: wie lang soll das eigentlich noch in der Finsternis gehen?? Also, jeder Kilometer heut nacht, wird morgen nicht mehr gebra(u)cht! Im Klumpertal nach Mitternacht war der 100K-Mann noch nie - diese Premiere wird heute unternommen! Seit dem Start am späten Nachmittag in Muggendorf ist´s mittlerweile fast ein Marathon geworden - der Genuß im Klumpertal mit ein paar (teils schmerzlich) spürbaren Körperstellen ist um die Zeit kein richtiger Genuß - also raus da und auf Frankenweg-Strecke wieder hoch auf die Jurahöhe. Genau hier hat sich der 100K-Mann einmal pro Jahr immer irgendwie verlaufen! Und jetzt und heute bei stockfinsterer Nacht ist der Waldpfad auch nicht klarer!? Nur der liebe Dakl (s.o.:) tut brav seine hell scheinenden Dienste und zeigt immer wieder an, dass der Track doch eigentlich weiter rechts, dann wieder mal weiter links verläuft - und der Wald, nein Forst, läßt schlanke 100K-Männer glücklicherweise überall problemlos durch und wieder zurück auf den Track! Irgendwann wird aus Wald Waldrand, der Weg ein heller (bekannter) Kiesweg - und auf einmal ist auch schon Kirchenbirkig erreicht! :-) Puhh, eigentlich genug für heut (nacht) - und die Bank gleich am Ortseingang sieht doch absolut einladend aus! :-)) Etwas kühl aber nicht kalt, trocken ist´s auch geblieben - ideal zum Testen des 15,- € Aldi-Schlafsackes. Bis Dreiviertel 3 (Glockenschlag) hat´s gedauert, bis der 100K-Mann eine ausreichend erträgliche Position gefunden hat (mit positivem >1 Verhältnis von Schmerzfreizeit / Einschlafzeit) - dann wurde es echt Nacht!


Nanu, die Nacht ist ganz leicht bläulich - und ein paar leise Vogelstimmen sind auch entfernt zu hören!? 4 Uhr - eigentlich mittlerweile ganz bequem und vor allem sicher viel wärmer im Schlafsack als draußen - aber, die Zeit ist noch viel eigentlicher perfekt, um sich von hier gleich aus dem Staub zu machen - carpe diem!!!

Ein bisschen Willensstärke war dann doch nötig, aber (HURRA) der Verstand hat schnell gesiegt! Raus aus dem Himmelbett - jetzt gibt´s nur noch ein Problem (sogar Wasser ist grade kein Thema;), wie kriegt der 100K-Mann den erstmals ausgepackten Aldi-Mini-Schlafsack wieder so klein gefaltet und zurück in den nicht allzu großen Trailrucksack?? Offiziell mit der Hülle klappt das irgendwie nicht - zu dunkel, zu klamm, die Gedanken auf der Strecke und nicht bei diesem blöden Verpackungsproblem! Also ohne Hülle, irgendwie rein in den Rucksack - zuvor noch ein paar Utensilien (Essen vielleicht - da war doch noch was außer Wasser!?) nach oben geholt - und weiter gehts, schon wieder ohne Kunstlicht auf bekannten breiten Wegen. Beim Frankenweg-Lauf eigentlich der langweiligste Strecken-Abschnitt, jetzt perfekt, genau richtig, entspanntes Dahinschlendern, ab und zu mal ein Blick zum Dakl ob die oder die Forststraße, alles easy, alles OK. Sogar der Zugang hoch nach Leienfels ist auf dem 7er gnädig - auf dem übersichtlichen Landsträßchen - um diese Zeit viel lieber als auf dem dunklen, steilen Waldtrail! Das Frühstück (erster kleiner Mampf seit Start) auf der Burgruine wird ein erster kleiner Höhepunkt heute!! Wasser? Quark besteht doch aus Eiweiß, Fett (beim 100K-Mann immer mindestens 40%) und Wasser - passt doch! Waschen? Nieselt es nicht gerade? Genau - richtig! :-)


Frisch gestärkt geht die frühmorgendliche Wanderung weiter - aber nicht gleich nach Obertrubach - Betzenstein hat sich der 100K-Mann doch als einen der vier Orientierungspunkte gemerkt. Wie man von hier aus nach Betzenstein kommt? Keine Ahnung - die Gegend im Wald hier ist echt Neuland, aber der Dakl kennt sich aus - und die blauen 7er-im-Dreieck bestätigen dies auch immer wieder. Kurz zum Hexentor hoch geschaut, und kurz darauf ist auch schon Betzenstein erreicht - und irgendwo Wasser?

Viel junge Leut auf der Straße - 7 Uhr, Warten auf den Schulbus? Das muss es sein! Aber sonst - sehr sehr still, sehr sehr verschlossen. Eine Bäckerei vielleicht - aber es geht ja nur um Wasser - und das um die Zeit erklären, mit Maske etc. Lassen wir das mit Wasser, ist ja immer noch angenehm kühl - den frühen Morgen am südöstlichen Wendepunkt (wieder ein richtiger Motivationsschub!!:) einfach genießen und sich auf unbekanntem Terrain gut konzentriert auf den Weiterweg machen - Stierberg. Ist schon ne Weile her, wo der 100K-Mann (damals als Genuß-Mountainbiker) hier war - das ist doch bestimmt interessant! Der Ort unterhalb -jedenfalls dem Radler bekannt- ist auch ganz nett, und dann kann´s ja nur nach Trubi gehen - richtig! Über den Fuchssteig - mit den herrlichen Felsformationen, die den 100K-Mann mit family im "Winter" -bei strahlendem Sonnenschein (natürlich ohne Schnee:)- begeistert hatten. Heute etwas zugewachsen - aber trotzdem immer wieder beeindruckend! Raus und rüber über die B2 nach Neudorf - und dann das Sträßchen runter nach Obertrubach ...


... endlich Wasser fassen in Trubi - glatter Asfalt und leicht bergab, immer ideal, um ins lockere Jogging zu wechseln - da vorn wahrscheinlich noch mal links auf den Pfad zum Höllenstein - Blick auf den Dakl, hähh!?!? Kein Track mehr zu sehen!? Wo ist der denn geblieben?? Oje, ganz oben, ganz am Beginn des angenehm abfallenden Sträßchens ist dieser auf die andere Seite abgezweigt - also doch wieder auf den Frankenweg und über das Zielgelände des Frankenweg-Laufs/-Trails rein nach Obertrubach!! Zu früh gefreut - da muss der 100K-Mann wieder hoch und den rechten Pfad einschlagen - abkürzen gilt nicht! ;-)

Endlich im Trubachtal - hier beginnt gefühlt der (lange) Weg zurück - jetzt aber erst mal Pause, Wasser fassen am besten mit einem Kaffee verbinden und Bissfesteres als nur Quark zu sich nehmen! Die Maske ist ausnahmsweise nicht vergessen - dem Kaffee in der Ortsmitte steht nichts im Wege, außer die üblichen Umwege, um erstmal rein zu kommen in die Gaststätte, wo der 100K-Mann doch eigentlich raus auf die -völlig leere- Veranda möchte! Kaffee ist bestellt, Toiletten werden auch -von der zufällig dort anwesenden Reinigungsdame- aufgesperrt - alles Bestens! :-)) Runter von der Veranda geht´s im Einbahnverkehr direkt - und an der Kneippanlage ist schon der nächste Stop -> mit Wasser und Brot!! :-)


Frisch gestärkt, die Füße +o- kalt gebadet und Socken wieder von lang auf kurz gewechselt ist das ganze obere Trubachtal im weiteren Verlauf echt schee, a echter Genuss!! :-) Nach Egloffstein rein wird´s a bissl knifflig auf ziemlich zugewachsenen Pfaden mit umgestürzten Bäumen drauf, dann an den Bewässerungskanälen entlang rein in den Ort, rüber auf die andere Flussseite, in der Kneippanlage wieder etwas erfrischt und etwas zum Trinken (Trinkwasser? Egal) aufgefüllt und den Spazierweg weiter nach Mostviel.

Mein Dakl bzw. mein Track führt nach links wieder über die Trubach, dann nach rechts weiter am Fluss - der 100K-Mann erinnert sich an ganz frühe Radl resp. MTB-Fahrten auf dieser Seite, aber Pfad ist da irgendwie keiner mehr zu sehen (der Track auf dem Dakl aber schon?!)? Egal, keine Zeit zum Suchen - irgendwie geht das ... nur, der Platz zwischen Einzäunung des (neuen) Wildgeheges und der munteren Trubach wird immer kleiner, das Gestrüpp immer dichter, brennender und dornenreicher!! Richtig ist das sicher nicht (mehr) - aber zurück geht es auch nicht mehr! Immerhin, das Vorbeistreifen der Knie an den zahlreichen Brennesseln hat irgendwie die mehr und mehr aufkommenden Knieschmerzen beseitigt - oder in den Gefühlshintergrund gedrängt! ;-) Noch einmal ein Wall aus Brennesseln, Dornen und sonst noch was - und endlich ist ein Feldweglein erreicht, das zur Straße führt. Der Dakl meint, wir müssten hoch nach/zum Wichsenstein ... rüber über die Straße und einen markierten "Wanderpfad" gesucht, der da existieren soll - naja, zumindest etwas weniger Gestrüpp als unten an der Trubach und es geht wieder vorwärts - und nach zwei drei Kurven leicht ansteigend taucht dann tatsächlich etwas wie ein Weg auf - und wieder mal eine 7er -Markierung! :-) Viel gibt´s davon nicht, aber es geht ja eigentlich nur hoch - Wichsenstein dürfte der höchste Punkt der ganzen Tour sein, und der Abstecher auf den Felsen muss auch noch sein (jetzt ist auch mal ein -das einzige- Selfie fällig!;) Das nächste Ziel von dort oben wunderbar im Blick - der Röthelfels bzw. daneben Wolkenstein (man fühlt sich hier immer wie in Südtirol!;) Nicht weit, nur ist dazwischen wieder ein Tal! Wenn man bedenkt, dass die ganze Rundtour ihren -touristischen- Ursprung in Ebermannstadt hat, ist dieses letzte Viertel als Rückweg mehr als "gemein"! Im Trubachtal könnte man das Ganze gemütlich ausklingen lassen, aber wir sollen auf dem 7er über alle Berge von Egloffstein nach EBS! Soo wahnsinnig viel ist da auf diesen Höhen nun auch nicht zu sehen - und am Nachmittag wird´s an einem sonnigen Junitag auch mal richtig heiß - und (ach ja) Wasser? Gibt´s da gar nicht! Nicht mal Wirtschaften gibt´s (mehr) da oben. Immerhin steigen ungefähr parallel im gleichen Maßstab nicht nur Erschöpfung, sondern auch Motivation durch (Vor-)Freude auf das nahende Ziel! ;-)


Irgendwie stimmen Dakl bzw. der Track und die gelegentlichen Markierungen überein oder finden sich zumindest immer wieder, so dass am Schlüsselstein nun fast schon Heimatgefühle, jedenfalls wieder total bekannte Gefilde aufkommen! :-) Abstieg über den Kreuzweg? Von ganz oben bis ganz unten - von wegen Erholung! Laufschritt viel zu riskant, also Runtergebremse, fast so anstrengend wie das Ganze hoch! EBS wird nur gestreift, Wassersuche zwecklos - nächster Stopp Freibad bei Rothenbühl - dann schau´ma mal, wie´s weiter geht! Vielleicht nach Gasseldorf - da gibt´s Trinkwasser-Brunnen!!!

Ein kleines schattiges Fleckchen am Freibad gefunden, um in Ruhe den Dakl nach dem weiteren Verlauf zu befragen - Richtung  Niederfellendorf, also nix Gasseldorf! Im Freibad Wasser tanken? In Corona-Zeiten viel zu kompliziert, weiter geht´s. Am Birkenreuther Tal rechts ab und sanft hoch Richtung Neideck ... Richtung? Ach so, nein, eigentlich ganz hoch bis zur Neideck - klar, die nehmen wir auf dieser Runde ja unbedingt auch mit - zumindest bis zum bestens bekannten Abzweig des letzten Anstiegs auf dem Wiesenttal-Trail, jetzt natürlich im Abstieg. Danach wird ja die Talseite gewechselt - und es geht an der Muschelquelle vorbei (also Wasser!!:-)) Am Bürgerhaus entlang, aber nicht rechts - nein, geradeaus und dann links!! Ach, die Binghöhle muss auch noch mit!! Oje, die war jetzt gedanklich nicht miteingeplant, aber was soll´s - muss ja ...

Maske? Klar, die brauchen wir da oben auch noch mal - die Höhle ist ja geöffnet! Immerhin sind dann auch die Toiletten geöffnet - und das Wasser da schmeckt fast so gut wie das Höhlenbier! Wieder etwas runter und wieder hoch zur Streitburg - direkt zur Muschelquelle weiter? Nein nein, vorne rum am Schild (dem Kletterfelsen) entlang wieder ganz runter in den Ort Streitberg, dann erst -endlich- wieder hoch auf heißem Asfalt und endlich hinter zur Muschelquelle ... die Quelle, versiegt!! Das Kneippbecken - leer!! Aber Wasser fließt in seinem natürlich Bett - die Flaschen nochmals ganz gefüllt, an diesem idyllischen schattigen Plätzchen nochmals kurz gerastet und die letzten Brotvorräte vertilgt - der Dakl meint, es wären schon mehr als 100K , reicht doch eigentlich!!


Aber der Epilog Streitberg - Muggendorf fehlt noch - jeder Pfad hier ist bestens bekannt, weiter geht´s nach dem Motto "darf´s ein bisschen mehr sein"?! Es gibt viele schöne Steige, Felsschluchten, Gebürgspfade - das nehmen wir schön Alles noch mit - nochmal mit ganz viel Genuß, zumindest langem "Genuß" geht´s dahin - das Wetter ist super, die Sonne lacht, am frühen Abend muss auch Muggendorf wieder erreicht sein - tatsächlich von der entgegensetzten Seite!

Knapp 24 Stunden in Bewegung (inklusive Fotografieren, whatsappen) und dazu noch knappe 2 Stunden liegend geruht (davon sogar ne Stunde geschlafen) - ohne spezielle Vorbereitung ziemlich spontan los (dem inneren Schweinehund keine Chance gelassen), immer wieder den rechten Weg suchend und unterwegs Strategien entwickelt und ständig angepasst, insbesondere was Wasser und die Nacht betrifft ... und im Großen und Ganzen hat´s genauso (für den 100K-Mann) gepasst! Bei perfekter Vorbereitung ist das Ganze von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wohl möglich (für andere;), aber so war´s gleichzeitig auch noch ne 24h-Wander-Erfahrung - und natürlich die Netto 100 K und ca. +3000 hm (kumuliert, nur rauf & runter natürlich auch;)

Robert, d´STEiN im Gebürg (am 24./25.Juni 2020)

Der Dakl




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